Dankbarkeit - ein oft vergessenes Gefühl

Wofür soll ich dankbar sein? Das Jahr war fordernd genug!

Möglicherweise beschleicht uns zuerst dieser Gedanke, wenn wir aufgefordert werden, dankbar zu sein.

Besonders in der Adventzeit, die gefühlt die stressigste Zeit des Jahres ist, haben wir kaum den Kopf für Dankbarkeit. Die Liste der nicht-enden-wollenden Aufgaben verlängert sich, wir hetzen durch den Alltag, Geschenke müssen überlegt und eingekauft werden, Einladungen, Weihnachtsfeiern, Bewirtungen und vielleicht auch finanzielle Herausforderungen bestimmen unseren Alltag.

Nehmen wir uns doch einmal ein paar Minuten zum Innehalten und wir werden entdecken, dass wir vieles als selbstverständlich nehmen, wofür wir eigentlich dankbar sein sollten.

Bei den täglichen Weltnachrichten könnte ich mich zB. dankbar fühlen, in einem Land ohne Krieg zu leben, mir Essen und ein Dach über dem Kopf leisten zu können, gesund zu sein.

Je nach Lebenssituation könnte ich dankbar sein, meine Kinder aufwachsen zu sehen, eine erfüllende Partnerschaft oder bereichernde Freundschaften zu haben, einen Beruf ausüben zu können, den ich gewählt habe oder einfach dankbar zu sein, was ich bisher geschafft habe.

Apropo was ich heuer geschafft habe: für den Fall, dass du etwas nicht erreichen konntest, was du dir vorgenommen hast, versuche mal anders zu denken:

Welche Herausforderung habe ich gemeistert und an welchen bin ich gescheitert?

Was habe ich daraus gelernt?

Vielleicht bin ich dankbar für mein Scheitern, bei dem ich Demut gelernt habe?

Demut besteht nämlich nicht darin, sich geringer als die anderen zu fühlen, sondern sich von der Anmaßung der eigenen Wichtigkeit zu befreien. Das kann sehr heilend sein.

So gesehen ist Dankbarkeit vielleicht mehr eine Haltung als ein Gefühl.

Es liegt an dir, die Zeit in den letzten Wochen des Jahres zu nutzen, um ab und zu zur Ruhe und zu dir selbst zu kommen und die Haltung der Dankbarkeit einzunehmen.

Das gibt inneren Frieden!