Neuanfänge und die Sache mit dem Zauber
- petrarituper
- vor 5 Stunden
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„In jedem Anfang wohnt ein Zauber inne“ – Hermann Hesse hat mit dieser bekannten Zeile wohl nur jene Magie gemeint, die entsteht, wenn man freiwillig und bewusst neue Schritte setzt.
Was ist aber mit jenen Neuanfängen, die unfreiwillig stattfinden wie zum Beispiel nach Jobkündigungen, einseitigen Beziehungsauflösungen, Tod eines mir nahestehenden Lebewesens oder wenn ich mein Zuhause gekündigt verlassen muss?
Die Gefühlslage, die sich hier einstellt, ist oftmals jene des Schocks, der Trauer, der Angst und/oder der Wut. Von Zauber keine Spur. Statt beseelt und beschwingt eher Schreikrampftendenz.
Jede/r von uns hatte in seinem Leben schon mal erste Schritte im Neuland – sei es privat oder beruflich – gehen müssen. Wir alle haben Kindergärten, Schulen, Eltern, Partner, Wohnungen, Mitmenschen, Freunde und Haustiere verlassen müssen. Die einen mehr die anderen weniger.
Fragen, die sich in herausfordernden Neuanfängen stellen könnten, sind mit einer Rückschau verbunden:
Was ist es, was ich durch meine Erfahrungen gelernt und mitgenommen habe?
Welche Ressourcen habe ich jetzt, die ich nicht hätte, wenn Situation X in der Vergangenheit nicht passiert wäre?
Daraus für die Zukunft:
Was mache ich jetzt anders?
Welches Menschenbild / Weltbild habe ich jetzt?
Was muss ich mir noch aneignen, damit mir so etwas (wie in der Vergangenheit) nicht mehr passiert?
Ungewollte Veränderungen können schmerzhaft sein und dennoch habe ich nur zwei Wahlmöglichkeiten:
Beweinen – Bewüten – Betrauern und schließlich akzeptieren und weitergehen, mich im Fluss des Lebens mitbewegen!
Oder steckenbleiben, in meiner Trauer, in meiner Wut, in meiner Nicht-Akzeptanz - eine Wahl, die mir und meinem Umfeld vermutlich schaden wird.
Sich professionelle Hilfe suchen ist ein guter Schritt, wenn mir ein Neuanfang nicht gelingen mag - ein Zeichen von Stärke und kluger Selbstfürsorge!
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